PRAG, HANAV-PAVILLON

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            Hanavsky-Pavillon in Prag

 

Der prächtigste Pavillon der Jubiläumsausstellung 1891 wurde von Prinz Wilhelm von Hanau (Hanavy) der Stadt Prag geschenkt.

Auf der Landesjubiläumsausstellung im Jahr 1891 erfreute sich der Pavillon der fürstlichen Eisenhütte Hanav in Komárovská großer Beliebtheit bei den Besuchern. Nach dem Entwurf der Architekten Otta Hieser und J. Hercík wurde es in strengen Wintern von den Arbeitern der fürstlichen Gießereien unter der Bauleitung des Architekten František Červinka erbaut. Für die endgültige Form des Gebäudes war insbesondere der Modellbauer Zdeněk Emanuel Fiala verantwortlich. Der Pavillon wurde, wie damals berichtet wurde, im reichen niederländischen Barockstil mit gusseisernen Zier- und Figurenmotiven im Jugendstil erbaut. Es war das erste Gebäude mit Gusseisenkonstruktion in Prag. Der Stand diente der Werbung für die Produkte der Eisenhütte, und die Büste Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph I. durfte auf keinen Fall fehlen. Das Originalmodell wurde vom Bildhauer Natter geschaffen, von dem die Eisenhütte das exklusive Reproduktionsrecht erwarb. Der Kaiser selbst besuchte den Pavillon am 1. Oktober 1891.
Seine Gnaden Prinz Wilhelm von Hanau erwartete ihn vor dem Pavillon und er führte den Kaiser persönlich durch die Ausstellung.

Die Landesjubiläumsausstellung dauerte vom 15. Mai bis 18. Oktober und wurde in dieser Zeit von fast 2,5 Millionen Menschen besucht. Ungefähr zehn Tage vor dessen Ende besuchte ein Vertreter der Eisenhütte den Prager Bürgermeister JUDr. Jindřich Šolec überreichte ihm die Schenkungsurkunde, wonach der Fürst beschloss, den prächtigsten Pavillon der Jubiläumsausstellung in Prag zu stiften. Die Stadträte beschlossen daraufhin, den Pavillon nach Letná zu verlegen, und bereits Mitte Dezember 1891 fand das Gebäude einen neuen Ort und eine neue Nutzung. Später wurde darin ein Restaurant eingerichtet und an den entsprechenden Mieter vermietet. Damals befand sich der Pavillon jedoch im Kataster Hradčan (Nr. 223), heute ist er im Kataster Holešovice-Bubny (Letenské sady 175) zu finden. Im Laufe der Jahre verfiel dieses charmante Gebäude jedoch. Im Jahr 1967 wurde der Pavillon abgebaut, neue Abgüsse nach historischen Fotografien angefertigt und der Pavillon wieder aufgebaut. Vielleicht trugen der bevorstehende internationale Architektenkongress in Prag und die Tatsache, dass der berühmte französische Architekt Le Corbusier es in den 1920er Jahren lobte, zu einem solch anspruchsvollen Wiederaufbau bei.

Foto: http://letna.7x.cz/unnamed/fotogalerie/historie

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